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Vor wenigen Tagen veröffentlichte CD Project Red ein neues Video zu seinem heiß ersehnten Spiel Cyberpunk 2077. Das „Deep Dive Video“ getaufte Filmchen zeigt Neues zu Gameplay, der Spielwelt und natürlich tiefere Einblicke in die weit verzweigte Lore des Spiels. Parallel dazu wurde auch ein Interview mit einem Teil des Entwicklerteams veröffentlicht. Wir haben uns beide Videos angeschaut und fassen sie hier für euch mal zusammen.

Wir befinden uns in Pacifica, einem von sechs Stadtteilen von Night City. Überall sehen wir verfallen Gebäude, brennende Autos und zwielichtige Gestalten. Das war aber nicht immer so. Gedacht war Pacifica als Touristen Hotspot, was allerdings nicht ganz so gut geklappt hat, wie es sich die „Corporations“ – eine der Fraktionen im Spiel – gedacht haben. Nachdem sie die finanzielle Unterstützung für den Stadtteil gekappt hatten, entstand ein Ghetto, deren Bewohner hauptsächlich haitianische Wurzeln haben. Haiti wurde im Spiel nämlich wegen des Klimawandels überschwemmt und die Einheimischen flohen von der pazifischen Insel nach Night City. Es herrscht Krieg in Pacifica. Die beiden Gangs „Vodoo Boys“ und „Animals“ kämpfen um die Vorherrschaft. Die Vodoo Boys verlassen sich ganz auf ihr technisches Verständnis und ihre Hightech-Ausrüstung, kämpfen aus den Schatten heraus und mit Hilfe des allgegenwärtigen Internets. Sie versuchen Kontakt zu „freien KIs“ herzustellen, mit dem ultimativen Ziel, grenzenlose Freiheit und vollkommene Verteilung ihrer Selbst im Netz zu erreichen. Die Animals sind das genaue Gegenteil. Sie kämpfen mit purer Stärke, Rücksichtslosigkeit und Nahkampf-Implantaten, die ihnen übermenschliche Fähigkeiten verleihen. Außerdem beherrschen sie den Markt für illegale Substanzen in Pacifica. Über all dem schwebt Netwatch, eine Institution, die vorne herum die Gesellschaft schützen und sie vor der KI-Anarchie retten will, jedoch auch eigene (finstere?) Zwecke verfolgt. Natürlich treffen wir auch wieder auf den atemberaubenden Johnny Silverhand, über den wir erfahren, dass er eine KI zu sein scheint, die in unserem Kopf herumspukt und deren Absichten nicht so klar sind wie Muttis Kloßbrühe. So weit zum Setting des „Deep-Dive Video“.

Im Gegensatz zum im Juli 2019 erschienen E3-Trailer erfahren wir nun erfreulich viel Neues zum Gameplay. Vorgestellt werden zwei „Builds“, denn Klassen, wie wir sie von anderen Rollenspielen kennen, wird es in Cyberpunk 2077 nicht geben. Wir können uns also entscheiden, ob wir lieber schleichen, wie Rambo alles umnieten oder eine Mischung aus beidem bevorzugen. Nichts ist festgelegt. Nichts ist unwiderruflich. Alles ist möglich. So versprechen es zumindest die Entwickler. Eine Build-Variante ist der „Solo“. Er entspricht der Rambo-Anspielung von gerade eben. Mit verstärkenden Implantaten, die es unter anderem möglich machen, Standgeschütze aus ihrer Halterung zu reißen und herum zu tragen, setzt der Solo auf pure Kraft und viele, schnell fliegende Kugeln. Einen Gegner als menschliches Schutzschild benutzen? Gar kein Problem. Der Solo löst Probleme halt gerne mit der Faust. Dazu im Gegensatz steht der zweite vorgestellte Build, der „Netrunner“. Er verlässt sich auf sein Köpfchen, wenn er sich in die vollkommen vernetzte Welt von Night City hackt um seine Gegner abzulenken oder abzumurksen. Er hackt fast alles, sei es ein Getränkeautomat um zwei herumstehende Wachen abzulenken, oder eine Hantelbank, deren Gewichte schnell zu schwer für den darunterliegenden Bösewicht werden. Waffe der Wahl des Netrunners ist das Nanowire, mit dem er entfernte Feinde hacken und sie so dazu bringen kann, etwa den Sicherungsstift einer Handgranate am eigenen Gürtel zu ziehen. Das Nanowire kann er aber auch als Peitsche nutzen und seine Gegner in handliche Stücke zerteilen.

Im Video können wir auch einen Blick auf die Charaktererstellung erhaschen. Wir wählen zu Beginn des Spiels aus drei Hintergrundgeschichten: Nomade, Straßenkind oder Corporate. Unsere Wahl hat im Spielverlauf durchaus Konsequenzen. Zum Beispiel werden, je nach Hintergrundgeschichte, verschiedene Antwortoptionen in den Dialogen möglich, Charaktere mit ähnlichem Background vertrauen uns schneller, sogar ganz neue Storygabelungen eröffnen sich. Beides erinnert stark an die Mass Effect Reihe. Nach der Wahl der Hintergrundgeschichte gestalten wir unseren Charakter „V“ nach eigenem Gutdünken – es stehen viele Möglichkeiten zur Anpassung der äußeren Erscheinung unseres alter ego zur Verfügung. Zu letzt suchen wir uns noch Attribute aus, die unsere Fähigkeiten beschreiben. Wir haben die Wahl aus Reflexes, Technical, Cool, Intelligence und Body. Aus diesen Attributen wiederum entstehen Skills, die wiederum durch Perks verbessert werden. Dieses dreistufige System verbessern wir, indem wir es benutzen. Je öfter wir einen Skill einsetzen, desto besser werden wir damit. Dasselbe gilt übrigens auch für die vielfältigen Waffen. Schießen wir beispielsweise viel mit dem Snipergewehr, verziehen wir nicht mehr so stark und werden mit der Zeit präziser.

Aber auch der schnöde Mammon kommt nicht zu kurz. Es wird, wie bereits weithin vermutet, verschiedene Fahrzeuge in Night City geben, die wir nutzen dürfen. Im Video sind bereits ein Motorrad und ein gepanzerter Sportwagen zu sehen, im anschließenden Interview mit den Entwicklern wird dann auch ein fliegendes Fahrzeug nicht ausgeschlossen. Wie im echten Leben unterscheiden sich die Fahrzeuge in Cyberpunk 2077 stark in ihrem Stil. Zum Beispiel der Stil „Entropy“: diese Fahrzeuge sind einfach nur dazu da, Menschen von A nach B zu bringen – erinnert mich an mein eigenes Auto. Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Luxus-Karossen, die das Herz von Autofans höher schlagen lassen. Zu einem entsprechenden Preis natürlich. Besonders freuen dürfen wir uns aber auf das eine oder andere „Überraschungsfahrzeug“.

Cyberpunk 2077 wir voraussichtlich am 16.04.2020 für PC, XBox und Playstation erscheinen. Auch ein Launch auf Googles neuem Stadia-System ist in Planung. Wir dürfen jedenfalls schwer gespannt sein, ob Cyberpunk die an es gestellten Erwartungen erfüllen wird. Wirklich Sorgen mache ich mir allerdings nicht.

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