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Spoilerfrei 😉

Schon drei Jahre sind seit der Veröffentlichung von Half-Life Alyx vergangen. Valve war mutig diesen VR-Titel im Half-Life-Universum anzusiedeln und ein Prequel vom legendären Half-Life 2 zu schaffen. Aber das Experiment ist geglückt. Nicht nur, dass eines der für mich „bisher“ besten VR-Spiele herausgekommen ist, sondern der Kanon stimmt „fast“ bis ins kleinste Detail und reist den Spieler praktisch in die Welt – ob er will oder nicht. Die Immersion ist wirklich fantastisch. Half-Life 2 fand ich zu beginn etwas dröge, da mir irgendwie das Setting nicht so richtig gefiel. In diesem VR-Titel wirkt hingegen alles stimmig und man bekommt einen leichten Eindruck von einer echten Welt mit Menschen und Schicksalen.

An dieser Stelle wären wir allerdings schon beim ersten Kritikpunkt. Das Spiel führt anfangs Alltagsszenen ein und Menschen, die ihrem täglichen Dingen nachgehen, dass lässt allerdings sofort nach und man ist, abgesehen von den Gegnern, nur noch alleine in den Gebieten unterwegs. Hier hätte das Entwicklerteam deutlich mehr machen können.

Aber es ist jammern auf hohem Niveau, denn „den“ perfekten Titel gibt es nicht. Als VR-Game macht Alyx ziemlich viel richtig. Eine gute und packende Story, detaillierte Umgebungen die zum Erkunden einladen, abwechslungsreiche Spielelemente, nicht zu schwere Herausforderungen – alles, wie ich es mag. Zudem habe ich mich immer wieder dabei ertappt Screenshots vom Spiel zu machen. Einziges Manko, die quadratischen Bilder wirken später einfach nicht so, wie man es im Spiel gesehen hat. Half-Life Alyx muss man daher einfach selbst gespielt haben!

Zur Technik: Dank Virtual Desktop konnte ich ohne Probleme den Titel auf meiner Pico 4 ohne Kabelsalat genießen. Technisch kam es nur gelegentlich mal zu Rucklern, sonst lief alles reibungslos. Gesteuert habe ich mit dem Teleport und mir wurde nie schlecht, obwohl ich stark mit Simulator Sickness zu kämpfen habe. Nur einige „gewollte“ Levelabschnitte mit schiefen Untergründen haben mein Gehirn manchmal herausgefordert, aber es war zum Aushalten.

Wer Horrorspiele nicht immersiv genießen kann oder möchte, sollte etwas aufpassen. Zwar gibt es nur sehr wenige Jumpscares im Spiel, aber eine Headcrap die einem ins Gesicht spring ist nun mal nicht jedermanns Sache. Mein Tipp: Augen zu und durch. Das Spiel übertreibt es nicht und der Puls bleibt eigentlich immer im gesunden Bereich.

Allerdings sollte man für genügend Platz im Spielzimmer sorgen. Der Titel verleitet immer wieder dazu sich zu bewegen. Wenn dann noch Kämpfe und hektische Waffenwechsel dazukommen, kann es schon mal passieren, dass ein Gegenstand plötzlich im Weg ist. Half-Life Alyx ist zwar ein ruhiges Spiel, zwischendurch kommt der Titel aber auch mal in Fahrt und dann geht die Post ab.  Gut und nervig zugleich ist das Waffenhandling. Der Spieler muss leere Magazine per Knopfdruck auswerfen, mit der Hand nach hinten greifen, das Magazin einführen, durchladen und kann dann erst wieder feuern. Dieser Ablauf ist zwar total immersiv, allerdings gestaltet sich das mit den Controllern und im Kampf dann doch etwas stressig. Im Laufe des Spiels erhält man drei Waffen plus Granaten und kann diese noch upgraden. Zwei Waffen hätten allerdings schon gereicht, denn so richtig Laune machen die Handschuhe, die ähnlich funktionieren, wie die Gravity Gun aus Teil 2. Toll gemacht, Valve!

Zum Inhalt möchte ich gar nichts erklären. Insgesamt habe ich unterhaltsame 14 Stunden im Spiel verbracht und hatte am Ende das Gefühl tiefer ins Half-Life-Universum eingetaucht zu sein, als je zuvor. Trotzdem bleiben mehr Fragen offen, als geklärt. Aber vielleicht werden diese ja irgendwann gelüftet, wenn es heißt: Half-Life 3 Confirmed!

About author

Chris

Christian Thieme ist Fotograf, Journalist und PR-Berater. Der gebürtige Niederrheiner wurde in Wesel geboren und hat mit sechs Jahren seine Leidenschaft für Computerspiele entdeckt. Sein erstes System war der Commodore Amiga 500 gefolgt von einem 486er DX 40. Sein liebstes Genre sind Point & Click Adventures.

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