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Mit CAYNE hat der südafrikanische Entwickler „The Brotherhood“ ein Prequel zum 2015-Hit STASIS veröffentlicht. Erstaunlicherweise ist das Spiel kostenlos auf Steam erhältlich und stellt somit ein Must Have für die Fans des Horrorspiels dar. Wir haben uns den Titel einmal genauer angesehen und sagen euch, ob sich die Installation wirklich lohnt.

Mit STASIS hat der Entwickler 2015 schon einen ungewöhnlichen Titel hervorgebracht und trumpfte dabei mit einer Optik in isometrischer Darstellung auf. Das Genre: „Sci-Fi Horror“ vom Feinsten. Allerdings wurde in der Presse der Storyverlauf des Spiels stark kritisiert, wie ich finde, zu unrecht. Anders sieht es beim Prequel CAYNE aus. Erzählt wird die Geschichte der schwangeren Hadley, die in einer Abtreibungsklinik einschläft und in einem Horrorkabinett erwacht. Schnell ist der Spieler auf sich alleine gestellt und muss die Steuerung und wirren Rätsel selber erlernen und lösen. Die Erzählung der Hintergrundgeschichte geschieht vornehmlich durch das Lesen von herumliegenden PDAs, wodurch schnell der Eindruck eines Point & Read-Adventures entsteht. Nichtsdestotrotz hat das Spiel Charme. Die Grafik ist aufwändig erstellt und transportiert die Stimmung sehr gut.

Jeder Raum in der Station ist detailliert dargestellt und läd zum Erkunden ein. Screenshot by Brotherhood

Das große Manko – die Story

Ein Sprichwort sagt: „Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul“. So einfach fällt dies bei CAYNE aber nicht. Die Geschichte wirkt mau und auch Hadley als Hauptcharakter wird nicht überzeugend. Trotz Schwangerschaft im Endstadium, klettert sie munter durch die Station und lässt sich von keiner Explosion unterkriegen. In den PDA-Texten werden andere Protagonisten eingeführt, die man teilweise aber gar nicht zu Gesicht bekommt. Hier baut sich ein Bild absoluter Perversion auf, die nicht im Einklang mit dem eigentlichen Spiel steht. Es kommt der Verdacht auf, dass die Mitarbeiter (oder besser Insassen) der Station eine handverlesene Auswahl von Sexualstraftätern umfasst.

Ich weiß nicht was sich die Entwickler dabei gedacht haben, aber es wirft kein gutes Bild auf die Autoren des Spiels

Schwächen sind auch bei der Vertonung erkennbar, die nur in englischer Sprache mitgeliefert wird. Die Texte sind teilweise schlecht eingesprochen und wirken wie eine Aneinanderreihung von Sound-Schnippseln. Auch das Gameplay weißt Defizite auf, die nach den Erfahrungen mit STASIS nicht mehr hätten auftreten dürfen. Unsere Spielfigur muss teilweise lange Strecken zurücklegen. Das haben die Entwickler wohl rechtzeitig gemerkt und viele Laufpassagen dazu genutzt die Hintergundgeschichte mit Gesprächen weiterzuerzählen. Alelrdings wirkt es nach einiger Zeit nervig und langatmig.

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Fazit

Trotz aller Kritik ist das Spiel nicht unbedingt schlecht. Fans von STASIS und Horrorfans sollten einen Blick riskieren und werden sich über die kleine Story im STASIS-Universum freuen. Alle anderen werden wohl gefrustet den Deinstallations-Button suchen und die etwa zweistündige Episode nicht zu Ende spielen.

Wir haben auf unserem YouTube-Kanal das Spiel für euch einmal durchgespielt (schon eher ein Speedrun) und zeigen euch dabei den schnellsten Weg, die Story zu erleben.

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About author

Chris

Christian Thieme ist Fotograf, Journalist und PR-Berater. Der gebürtige Niederrheiner wurde in Wesel geboren und hat mit sechs Jahren seine Leidenschaft für Computerspiele entdeckt. Sein erstes System war der Commodore Amiga 500 gefolgt von einem 486er DX 40. Sein liebstes Genre sind Point & Click Adventures.

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