Was passiert, wenn man sich in die Ära der Schulterpolster, Börsenbooms und Faxgeräte zurückversetzt – und dabei die Wirtschaft selbst in die Hand nimmt? In Rise of Industry 2 setzt Entwickler SomaSim genau dort an, wo der erste Teil einst den Weg für Tüftler und Zahlenfreunde ebnete. Doch diesmal geht’s nicht nur ums Optimieren von Lieferketten. Die Fortsetzung verlegt das Geschehen ins Amerika der 1980er-Jahre, wo technologische Umbrüche und neoliberale Wachstumsfantasien den Ton angeben.

Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines aufstrebenden Industriemagnaten, der nicht nur Fabriken baut, sondern Netzwerke knüpft, sich mit Wirtschaftsbossen anlegt und dabei ständig zwischen Risiko und Rendite jongliert. Die neue Kampagne führt durch 15 eigenständige Szenarien, jedes eine eigene kleine Herausforderung auf dem Weg zum Konzernchef. Wer es lieber chaotisch und kreativ mag, kann im Sandbox-Modus eigene Wirtschaftswelten erschaffen – frei von Grenzen, aber nicht frei von Konkurrenz.

Optisch zieht Rise of Industry 2 einen klaren Strich zum Vorgänger: Der Look ist stylisch, retro, aber nicht kitschig. Man erkennt die Achtziger – aber eben durch die Linse eines Tycoon-Fans mit Vorliebe für klare Strukturen. Der Schritt auf die Konsolen war längst überfällig: Zum ersten Mal können auch Spieler auf PlayStation 5 und Xbox Series X|S ihre Vision vom Firmenimperium umsetzen.

Dass das Ganze kein reiner Baukasten ist, zeigt sich in den Details: Die Beziehungen zu anderen Firmenlenkern sind mehr als nur Statistiken. Man handelt, taktiert und hofft, dass das Glas Whisky beim Geschäftsessen nicht zu sehr in die Verhandlungen reinspielt. Wer sich jetzt schon bereit fühlt, kann den Titel bereits auf seiner Lieblingsplattform vormerken – bevor am 3. Juni der Startschuss für die ganz große Karriere fällt.