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Zwischen Politik und Pixeln
In den vergangenen vier Wochen ist wieder einiges passiert – sowohl in der großen Politik als auch in unserer kleinen, feinen Gaming-Welt. In Berlin stehen wir kurz vor einer neuen Koalition, Ministerposten werden neu besetzt, und mit ihnen keimt die Hoffnung auf frischen Wind in der Förderpolitik für die Gamesbranche. Doch so richtig mag meine Zuversicht nicht wachsen.
Wenn eine Branche in Deutschland nur durch staatliche Subventionen überleben kann, läuft strukturell etwas schief. Natürlich ist Spieleentwicklung teuer – das steht außer Frage. Aber viele Projekte kranken nicht nur am Geld, sondern auch an überzogenen Ambitionen, fehlendem Mut zur Einfachheit und mangelnder Risikobereitschaft auf Investorenseite. Was fehlt, ist Pioniergeist. Warum nicht wieder mehr kleine, mutige Soloprojekte? Warum nicht einfache Spielmechaniken, clever umgesetzt, statt XXL-Produktionen, die sich am Ende selbst überfordern?
Ich wünsche mir wieder mehr Frische, mehr Kreativität – unabhängig von politischen Förderzusagen. Und trotzdem bleibt es spannend, ob die Berliner Personalpolitik der Gamesbranche neue Impulse geben kann.
Ein Impuls ganz anderer Art kommt derweil aus Spanien: Vor einer Woche wurde im Spielzeugmuseum in Figueres feierlich die erste Europäische Pixel Liga eröffnet – die erste Retro-Gaming-Europameisterschaft ihrer Art. Noch ist die Zahl der teilnehmenden Vereine überschaubar, aber es ist eben auch das erste Jahr. Ich bin stolz, dieses Projekt gemeinsam mit den spanischen Kollegen mit auf den Weg gebracht zu haben.
Und es geht direkt los: Am kommenden Freitag findet bei uns im Verein das erste Doppelturnier statt – mit Street Fighter II und Frogger im Line-up. Ich trainiere schon fleißig, auch wenn ich zugeben muss: Die Reflexe lassen langsam nach. Vielleicht sollte ich weniger schreiben – und wieder mehr zocken.
Ich freue mich auf das Event und bin gespannt, wie weit es unsere Mitglieder bringen. Es wird auf jeden Fall ein großartiger Start in die Liga – und ein schöner Gegenentwurf zur Berliner Politbühne: direkt, leidenschaftlich, pixelgenau.