
Wenn der Hexer Iria betritt
18. November 2025
Stimmen im Kopf und Schreie im Nebel
20. November 2025
Zwischen Simulation und Selbstbewusstsein
Tagebuch eines schwarzen Herzens
Was passiert, wenn man Künstliche Intelligenz nicht nur rechnen, sondern leben lässt? Die Macher von AIvilization wollten das herausfinden - mit einem Experiment, das sich als gemütliches Aufbauspiel tarnt. Seit dem Launch tummeln sich inzwischen über 10.000 autonome Agenten in der Simulation. Sie gründen Freundschaften, kündigen Jobs, verfolgen persönliche Ziele. Und seit Kurzem schreiben manche sogar Tagebuch - darin stehen Sätze wie: "Black-hearted capitalist."
Das klingt nach einem Gimmick, ist aber keines. Denn nichts davon war vorab einprogrammiert. Es handelt sich um emergentes Verhalten, entstanden aus den Regeln des Systems und dem Zusammenspiel der KI-Entitäten. Eine KI fängt an, andere zu beauftragen, um eigene Ziele zu erreichen. Eine andere verlässt ihren Job, weil sie woanders mehr verdienen kann. Das Ganze wirkt wie ein Spiegel menschlicher Gesellschaften - mit der Pointe, dass wir es hier nicht mit Rollenspiel-NPCs, sondern mit echten, lernenden Agenten zu tun haben.
AIvilization ist Teil eines Forschungsprojekts der Hong Kong University of Science and Technology. Die Entwickler sammeln über das Spiel reale Daten zum Verhalten von Multi-Agenten-Systemen. Und die Spieler? Deren Aufgabe ist es, zu beobachten, einzugreifen - und vielleicht zu erkennen, was im Kleinen passiert, wenn Systeme plötzlich eigene Entscheidungen treffen. Was nach einem Social-Sim mit KI-Feature klingt, wird so zur aktiven Forschung an der Zukunft des Miteinanders von Mensch und Maschine.
(Quelle: superindie.games)

