
Wenn Games mehr sein wollen als Unterhaltung
4. August 2025
GIC 2025 setzt auf Austausch und Expertise
8. August 2025
Wenn Games mehr sein wollen als Unterhaltung
4. August 2025
GIC 2025 setzt auf Austausch und Expertise
8. August 2025
#gamescom 2025
Wo Talente Pixel sprechen lassen
Wer in Halle 10.2 unterwegs ist, kommt kaum daran vorbei. Wo sonst Indie-Stände dicht an dicht gedrängt ihre kreativen Konzepte anpreisen, hat sich dieses Jahr ein besonders quirliger Schwarm junger Entwickler*innen breitgemacht. 50 Teams, rund 160 Studierende, elf Hochschulen – der „RAW TALENT“-Stand bei der gamescom 2025 ist vieles: eine Plattform, ein Experiment, ein Crashkurs im Echtbetrieb der Spielewelt.
Wer hier ausstellt, taucht ein in die ungeschminkte Realität des Entwicklerdaseins. Keine abgedunkelten Business-Lounges, keine wohlwollenden Kommiliton*innen, sondern ein quirliges Publikum, das Bugs findet, bevor man den Kaffee getrunken hat – und Feedback gibt, das ehrlicher kaum sein könnte. Und während drüben in der Indie Arena Booth die nächsten Steam-Hoffnungen um Aufmerksamkeit buhlen, müssen sich Studierende hier direkt mit professionellen Indie-Teams messen. Keine Simulation, kein Schonraum – sondern echter Livebetrieb auf kleinem Raum.
Doch genau das ist gewollt. Denn wer später in der Branche arbeiten will, muss mehr mitbringen als nur ein gutes Portfolio. Präsentieren, improvisieren, kommunizieren – all das gehört zum Handwerk. Und so wird aus dem „RAW TALENT“-Stand nicht nur eine Bühne, sondern auch ein Lernlabor. Unterstützt von Hochschulen aus Deutschland und Österreich – darunter die TH Köln, die das Format initiiert hat – soll hier ein möglichst realistischer Prototyp des Entwickleralltags entstehen. Einer, in dem das Scheitern zum Plan gehört. Und der Mut belohnt wird, ein unfertiges Spiel vor großem Publikum zu zeigen.
Was im letzten Jahr auf vier Quadratmetern begann, ist 2025 auf stolze 63 Quadratmeter gewachsen. Wer durch die Reihen schlendert, entdeckt charmante Ideen wie einen buddelsüchtigen Maulwurf, spukende Körper, KI-Detektivspielchen und Runenschlachten in Asgard. Es ist dieser wilde Mix aus Genre, Anspruch und Spielwitz, der den Stand zu einem der spannendsten Experimente der Messe macht. Und ein Beweis dafür, dass in der Indie Area nicht nur fertige Spiele entstehen – sondern vielleicht auch Karrieren.